Was ist Rosé Champagner?
Rosé Champagner ist seit einigen Jahren stark im Trend – dennoch ist nicht jedem bekannt, was sich hinter dem pink bis lachsfarbenen Getränk verbirgt. Tatsächlich definiert sich ein Rosé Champagner durch lediglich zwei Eigenschaften: Er muss ein Champagner sein und er muss seine Farbe durch rote Trauben gewonnen haben.
Um als Champagner gelten zu dürfen, muss ein Schaumwein aus Trauben herstellt werden, die in dem französischen Weinbaugebiet Champagne angebaut werden. Dabei gibt es feste Anbauvorschriften wie etwa die Pflanzendichte, eine Ertragsbeschränkung und die obligatorische Handlese. Zudem müssen strenge Produktionsrichtlinen befolgt werden, darunter die sofortige Pressung der Trauben nach der Lese, die Flaschengärung, das Verbot des Transvasierverfahrens und eine Mindestlagerzeit auf der Hefe von 15 Monaten für jahrgangslose, sowie von 36 Monaten für Jahrgangs-Champagner.
Um dem Rosé Champagner seine rosa Färbung zu geben, muss dieser je nach Hersteller komplexe Prozesse durchlaufen. Traditionellerweise entsteht die Farbe durch den kurzen Kontakt der schwarzen Trauben mit ihrer Haut während des Pressvorgangs. Eine weitere, modernere Methode ist es, dem fertigen Champagner einen geringen Teil roten Pinot Noir Weins beizumischen.
Aufgrund des komplexen Herstellungsprozesses sind Rosé Champagner in der Regel teurer als Champagner der gleichen Qualität. Insgesamt werden zwischen drei und fünf Prozent der jährlich produzierten Champagner zu Rosé verarbeitet.
Wie reguläre Champagner, erhalten Rosés eine Bezeichnung, die auf den Zuckergehalt der Abfüllung hinweist. „Brut“ steht etwa für bis 12g Restzucker pro Liter und deutet auf einen trockenen Champagner hin, während ein Rosé mit der Bezeichnung „Sec“ 17 bis 32g Restzucker pro Liter enthalten darf.
Die Geschichte des Rosé Champagners
Obwohl Rosé in den letzten Jahren einen Boom erlebt hat und immer mehr Champagner-Hersteller ihr Sortiment um Rosés erweitern, gibt es das prickelnde rosafarbene Getränk bereits seit einigen Jahrhunderten. Während Rosé Wein bereits im 16. Jahrhundert als „Vin Gris“ erwähnt wurde, wurde der Rosé Champagner zum ersten Mal von der berühmten Witwe Clicquot im Jahr 1777 herausgegeben.
Der Ruf des Rosé
Kommt man auf das Thema Rosé Champagner zu sprechen, trifft man immer wieder auf die Meinung, bei Rosé handele es sich um minderwertigen Schaumwein. Gerade Champagnerfans betrachten daher den momentanen Rosé-Boom kritisch. Tatsächlich liegt der schlechte Ruf des Rosés vor allem an der Produktion billiger, rosafarbener, süsser Schaumweine, die nichts mit Rosé Champagner zu tun haben. Ein echter Rosé Champagner ist trocken und unterliegt den strengen Vorschriften der Champagnerproduktion – von minderer Qualität kann man deshalb keinesfalls reden.
Beliebte Rosé Champagner Marken
Viele traditionelle Champagnermarken führen heute einen oder mehrere Rosé Champagner in ihrem Sortiment. Zu diesen zählen auch Ruinart, Taittinger, Veuve Clicquot, Laurent Perrier, Louis Roederer und Heidsieck. Das HausMoët Chandon gibt sogar einen Rosé Champagner heraus, der extra für den Genuss auf Eis kreiert wurde: den Moët & Chandon Rosé Ice Imperial Champagne.
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