Die Geschichte des Dry Gin
Die ersten Aufzeichnungen über die Existenz eines Wacholderschnapses finden sich bereits im 13. Jahrhundert: In der Enzyklopädie „Der Naturen Bloeme“ wird der sogenannte „Genever“ erwähnt. Dies ist heute noch die Bezeichnung für Wacholderschnaps niederländischer oder belgischer Herkunft. Im 16. Jahrhundert findet man das erste Genever-Rezept im Werk „Een Constelijck Distileerboec“ aus Antwerpen. Und nur ein Jahrhundert später wird der Wacholderschnaps zum ersten Mal von Wilhelm III. von Oranien-Nassau nach England gebracht.
Es dauerte nicht lange bis der Gin in verschiedenen Formen ganz England eroberte. Als die Regierung eine hohe Einfuhrsteuer auf Alkohol beschloss, gleichzeitig aber die unlizenzierte Gin-Produktion erlaubte, stieg die Beliebtheit des Wacholderschnapses immer weiter an. Doch die Komplikationen blieben nicht aus: Die billige Gin-Produktion führte zur Eröffnung zahlreicher Trinkhäuser und Kneipen, die vor allem vom armen Teil der Bevölkerung aufgesucht wurden. Da Gin und andere alkoholische Getränke oft sauberer waren als das Londoner Trinkwasser, führte die hohe Verfügbarkeit von Gin zu vielen sozialen Problemen und trug vermutlich auch zur erhöhten Sterberate in London bei.
Erst durch verschiedene regulatorische Eingriffe, wie den Gin Act im Jahr 1736 und im Jahr 1751, konnte die Situation entschärft werden. Jetzt hatten nur noch lizenzierte Destillerien und Geschäfte die Erlaubnis, Gin zu brennen und zu verkaufen. Aufgrund der steigenden Qualität fand man Gin nun öfter in den Kreisen der Oberschicht. Gleichzeitig entwickelte sich dank des technischen Fortschritts und der steigenden Nachfrage auch die Gin-Produktion weiter. Bald schon waren zahlreiche Ginsorten auf dem Markt verfügbar, etwa der „Dry Gin“, der „London Gin“ oder der einfache „Distilled Gin“.
Was ist Dry Gin?
Heute sind für bestimmte Ginarten spezielle Regeln festgelegt. Der Dry Gin ist eine Spirituose, die ihren Geschmack vor allem aus Wacholder erhält und die mindestens zweimal destilliert wurde. Im Gegensatz zum London Dry Gin, für den strengere Richtlinien gelten, darf der Dry Gin naturidentische Farb- und Aromastoffe enthalten. Zudem dürfen jeder Zeit während der Produktion Botanicals hinzugegeben werden. Ein Dry Gin darf ausserdem keinen Zucker enthalten.
Wie wird Dry Gin hergestellt?
Die frühen Gins wurden im Pot Still Verfahren hergestellt. Dazu wird fermentierte Getreidemaische (etwa aus Gerste) gebrannt, um einen neutralen Alkohol zu kreieren. Dieser wird dann mit ausgewählten Botanicals, also geschmacksgebende Pflanzen, Kräutern und Früchten, redistilliert. Bei einem Double Gin wird dieser Gin ein weiteres Mal mit einer grösseren Menge Botanicals gebrannt. Pot Still Gin wird nach der Destillation häufig in Tanks oder auch in Holzfässern gelagert. Man findet das Pot Still Verfahren heute noch bei Genevers oder typischen Hollandgins.
Eine modernere Methode, Gin zu produzieren, ist das Column Still Verfahren. Im Vergleich zu Pot Stills können in Column Stills Spirituosen mit besonders hohem Alkoholgehalt (z.B. 96% ABV) hergestellt werden. Die neutrale Spirituose kann aus Getreide, Zuckerrüben, Weintrauben, Kartoffeln oder anderen landwirtschaftlichen Erzeugnsissen kreiert werden. Anschliessend wird der Schnaps zusammen mit Wacholder und Botanicals in einem Pot Still redestilliert. In der Regel erhält man im Column Still Verfahren einen Gin mit leichterem Geschmack als durch die Pot Still Methode, weswegen es sich besonders für komplexe, moderne Gins eignet.
Welche Dry Gin Marken sollte man kennen?
Zu den bekanntesten Herstellern von Dry Gin gehören etwa Bombay Saphire, Gordon’s, Williams Chase, Tanqueray, Boodles und Beefeater. Da der Gin in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebte, gibt es neben den traditionellen Ginmarkenauch zahlreiche neue Hersteller. Zu diesen zählen etwa Bulldog Gin, Elephant Gin, Monkey 47, Berliner Brandstifter, Boar Gin, Siegfried Rheinland und Deux Frères Gin.
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