Grappa ist eine Spirituose, die aus Trester hergestellt wird. Trester ist die Bezeichnung für die festen Rückstände, die beim Pressen von Pflanzen anfallen. Auch beim Weinbau bleibt nach dem Pressen der Traubentrester übrig, der seit Jahrhunderten vielerorts zu Bränden weiterverarbeitet wird. Während es in Zypern den Zivania, in Georgien den Chacha und in Griechenland den Tsipuoro gibt, kommt der Tresterbrand mit dem Namen Grappa aus Italien.
Genauso italienisch wie sein Ursprung sind die verwendeten Traubensorten des Grappas. Beliebt sind Moscato, Barbera, Traminer und Malvasia. Oft findet man die verwendeten Traubensorten auf dem Etikett der Flasche, oder sogar im Namen der Spirituose. Manchmal werden statt der Sorte jedoch auch Herkunftsbezeichnungen der Weine gewählt – so beim Grappa di Amarone und dem Grappa di Barolo.
Die Geschichte des Grappa
Obwohl die Destillationstechnik bereits im 11. Jahrhundert nach Italien kam, dauerte es bis ins 15. Jahrhundert bis sich diese durchs Land verbreitet hatte. In diesem Jahrhundert findet auch die erste namentliche Erwähnung von Grappa statt: In einem Dokument aus dem Jahr 1451 hinterlässt ein Mönch aus dem Piemont nach dem Tod eine Destillationsanlage mit einer grösseren Menge „grape“. Es dauerte allerdings bis ca. 1600 bis sich Grappa weitläufig verbreitete.
Welche Arten von Grappa gibt es?
Allgemein gibt es zwei Hauptaspekte, die Grappe voneinander unterscheiden. Einer davon ist die Zusammensetzung des Tresters, der andere die Lagerung.
Die Zusammensetzung des Tresters
Hier unterscheidet man zwischen sortenreinem Grappa, der nur aus einer Traubensorte besteht und Cuvées, die aus einer Kombination verschiedener Trauben hergestellt werden. Sortenreiner Grappa ist oft an der Bezeichnung Monovitigno zu erkennen, während es für Cuvée Grappa oft keine Erkennungsmerkmale gibt. Hier helfen oft Informationen von der Herstellerwebsite oder in Onlineshops wie unserem.
An der Frage, ob sortenreiner Grappa oder Cuvées „besser“ sind, scheiden sich die Geister. Während Cuvées dank der vielen Kombinationsmöglichkeiten ein vielfältigeres Geschmacksbild aufweisen können, sind sortenreine Grappas oft spezieller und einzigartiger.
Die Lagerung des Grappas
Auch die Lagerung spielt, wie bereits erwähnt, eine grosse Rolle, wenn es um die Kategorisierung von Grappa geht. Wichtig zu wissen ist, dass ungelagerter Grappa immer klar (transparent) ist. Für die Farbe der Spirituose sind nicht etwa die verwendeten Traubensorten, sondern immer die Lagerung verantwortlich. Je nach Art des Holzes, Grösse des Fasses und Lagerzeit, nimmt der Grappa bestimmte Aroma- und Farbstoffe auf, die sich letztlich im Geschmack widerspiegeln.
Einen gereiften Grappa erkennt man in der Regel an der Bezeichnung „Riserva“, obwohl auch die Begriffe „Stravecchia“ oder „Invecchiata" verwendet werden können. Tatsächlich gibt es hier keine Regelungen, welcher Begriff wann verwendet werden muss oder darf. Ein genauerer Blick aufs Kleingedruckte auf dem Etikett gibt daher meistens mehr Aufschluss über die Art und Dauer der Reifung.
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