Die Geschichte des Cider
Bereits 400 v. Chr. findet man Aufzeichnungen über das Auspressen von Äpfeln im Gebiet des heutigen Side. Das Wort Side bedeutet im Griechischen zwar Granatapfel, Etymologen gehen allerdings davon, dass sich diese Herkunftsbezeichnung im französischen Wort „cidre“, dem spanischen „sidra“ und dem englischen „cider“ – alles Wörter für Apfelwein – wiederfindet.
Ein Getränk mit dem Namen Sydre tauchte schliesslich im 6. Jahrhundert im heutigen Baskenland auf. Und nur wenige Jahrhunderte später erwähnte Karl der Grosse in seiner Landgüterverordnung „Capitulare de villis“ neben Bier auch Apfelwein. In den folgenden Jahrhunderten verbreitete sich das Getränk über die Normannen in viele europäische Gebiete.
Was ist Cider?
Cider – was ist das eigentlich? Im deutschsprachigen Raum ist das alkoholische Getränk, das aus vergorenem Apfelsaft hergestellt wird, auch unter den Namen Apfelschaumwein, Apfelsekt, Saurer Most oder Cidre bekannt. Aufgrund seiner goldgelben Farbe und dem leichten Kohlensäuregehalt nehmen viele Leute irrtümlicherweise an, Cider hätte etwas mit Bier zu tun. Sieht man sich jedoch die Herstellung genauer an, entdeckt man, dass Cider mehr mit Wein als mit Bier gemeinsam hat.
Wie wird Cider hergestellt?
Je nach Hersteller werden für die Produktion von Cider normale Speiseäpfel oder spezielle Cider Äpfel verwendet. Nachdem die Äpfel zu Trester gemahlen sind, findet ein ausgiebiger Pressvorgang statt. Diese Prozeduren wurden früher in mechanischen Cider-Mühlen durchgeführt – heute wird diese Arbeit in den meisten Fällen mit elektrisch betriebenen Maschinen erledigt.
Nach dem Pressen wird der Saft durch ein Sieb vom Trester getrennt. Er ist nun für die Gärung bei 4 °C – 16 °C bereit. Tatsächlich ist dieser Temperaturbereich im Vergleich zur Herstellung anderer alkoholischen Getränken relativ gering, trägt aber zur Erhaltung des vielfältigen Aromas bei. Während manche Hersteller, den Cider auf natürliche Weise zur Gärung bringen, setzen andere dem Saft Hefekulturen bei.
Kurz bevor der komplette Zucker umgewandelt ist, wird der Saft in neue, luftdichte Fässer umgefüllt. Bei diesem Prozess wird der Saft nicht nur von toten Hefebestandteilen entfernt, er hat nun auch die Möglichkeit in einer letzten Gärung Kohlensäure zu entwickeln.
Obwohl der Cider bereits kurz danach trinkfertig ist, ist eine Fasslagerung von zwei bis vier Jahren bei Premium-Marken nicht unüblich. Seltener ist die Flaschengärung in Sektflaschen – in Frankreich wird der Cidre in diesem Fall mit dem Begriff Cidre Bouché bezeichnet.
Welche Ciderarten gibt es?
Da sich die Herstellung von Apfelwein über Jahrhunderte in verschiedenen europäischen Orten entwickelte, unterscheiden sich Cider von Land zu Land:
• In Grossbritannien sind Cider mit 12% Alkoholgehalt normal. Oft enthalten sie nur wenig Kohlensäure. Mit dem Begriff „White Cider“ bezeichnet man hier industrielle Cider, die mit viel Wasser und Zucker produziert wurden und daher als minderwertig betrachtet werden.
• In Frankreich und Belgien enthält der klassische, herbe Cidre brut nur etwa 5% Alkohol. Der süssere Cidre doux sogar nur 2,5%.
• In vielen skandinavischen Ländern wie Schweden und Finnland ist Cider weit verbreitet und kann in jeder Kneipe bestellt werden. Interessanterweise ist hier Cider in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie etwa Heidelbeere, Holunder oder Erdbeere sehr beliebt.
Welche besonderen Cidermarken gibt es?
Die erfolgreichsten Cidermarken kommen heute aus Grossbritannien. Dank des dortigen hohen Ciderkonsums, haben sich dort viele Marken etabliert, die mittlerweile auch international bekannt sind wie z.B. Bulmers, Strongbow Cider, Woodpecker Cider und Thatchers Cider. In unserem Online Shop finden Sie zahlreiche interessante Marken, die jeden Cider-Fan begeistern werden. Stöbern Sie jetzt in unserem Sortiment!