Zunächst einmal: Wie heisst es eigentlich? „Whisky“ oder „Whiskey“?
Obwohl wir im Rest unseres Shops zur Vereinfachung alle Arten von Whisky als „Whisky“ bezeichnen, schreibt man amerikanischen Whiskey eigentlich mit einem „e“. Diese Schreibweise haben die Amerikaner auch mit den Iren gemeinsam, die ihren „Irish Whiskey“ ebenfalls mit „e“ schreiben.
Die Geschichte des amerikanischen Whiskeys
Mit schottischen und irischen Einwanderern kam auch der Whiskey in die USA. Die Geburtsstunde des amerikanischen Whiskey ist nicht genau definiert, dennoch galt er in Nordamerika als beliebteste Spirituose im 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde in verschiedenen Staaten an der Ostküste zum ersten Mal Whiskey aus Roggen (englisch: rye) hergestellt. Dies hatte den einfachen Grund, dass Gerste dort nicht besonders gut wuchs.
Im Jahr 1791 sah Präsident George Washington in dem neuen Wirtschaftszweig eine Chance auf Einnahmen und erhob eine „Whiskey-Steuer“. Diese war die erste Steuer, die von einer neuen Regierung auf ein inländisch hergestelltes Produkt erhoben wurde und löste daher grossen Unmut in der Bevölkerung und untern Farmern aus, die übriggebliebenes Getreide häufig zu Whiskey destillierten.
In Pennsylvania kam es zur sogenannten „Whiskey Rebellion“. Über drei Jahre lang wuchs die Spannung zwischen Regierung und Farmern, die zu Hunderten bewaffnet rebellierten. Schliesslich wurden die Rebellen von einer 13,000 Mann starken Armee unter Henry Lee III niedergekämpft. Bevor alle Rebellen festgenommen werden konnten, flohen hunderte von ihnen in die Berge. Viele liessen sich danach in Kentucky und Tennessee nieder, wo heute immer noch ein Grossteil der amerikanischen Whiskeyproduktion stattfindet. Diese präsentieren oft stolz ihre Herkunft auf ihrem Label: „Tennessee Whiskey“ oder „Kentucky Whiskey“ sieht man vor allem bei Bourbon recht häufig.
Mit dem Umzug der Whiskeyproduzenten landeinwärts, wurde auch die Verwendung von Mais als Zutat immer beliebter. Zu dieser Zeit bildeten sich auch zwei Hauptvarianten des amerikanischen Whiskeys heraus: Sour Mash und Bourbon. Dabei gilt, dass jeder Sour Mash Whiskey ein Bourbon Whiskey ist – aber nicht umgekehrt.
Was ist Bourbon Whiskey?
Was Bourbon so besonders im Aroma macht, ist, dass er aus mindestens 51% Mais besteht. Die Gärung wird vorbereitet, indem man Wasser zum zerstampften oder gerollten Mais hinzugibt. Bevor der Alkoholinhalt 80% erreicht, muss der Bourbon destilliert werden. Bourbon Whiskey muss zwar gereift werden, jedoch gibt es hier keine Mindestdauer. Die Ausnahme ist Straight Bourbon, der mindestens zwei Jahre reifen muss und keine Zusatzstoffe enthalten darf. Dabei wird die Reifezeit eines Straight Bourbons mit einem Alter von unter vier Jahren immer auf dem Label angegeben.
Was ist Sour Mash Whiskey?
Beim Sour Mash Verfahren wird Whiskey zwar nach dem Bourbon-Rezept hergestellt, allerdings wird zur Maismaische bereits fermentierte Maische hinzugegeben, die noch lebende Hefeenzyme enthält. Die Säure der hinzugegebenen Maische sorgt für einen optimalen pH-Level, in dem die Hefe ihre Arbeit besonders gut erledigen kann. Das Resultat des Sour Mash Verfahrens ist ein süsserer und tieferer Geschmack der Spirituose.
Tatsächlich verwenden heute alle grossen, sowie viele kleine amerikanischen Brennereien, das Sour Mash Verfahren, selbst wenn dies auf dem Label nicht immer angegeben ist.
Worauf sollte man beim Kauf eines amerikanischen Whiskeys noch achten?
Genau wie Whiskys aus Schottland oder Irland, gibt es bei amerikanischen Whiskeys den Begriff „Single Malt“ – er ist jedoch nicht ganz so gängig. Dennoch ist es hilfreich, Begriffe dieser Art zu kennen, wenn man vor der Entscheidung steht, welchen neuen Whiskey man ausprobieren möchte. Ein Single Malt Whiskey muss immer aus 100% gemälzter Gerste hergestellt sein und darf nur aus einer einzigen Brennerei kommen. Die Zutatenbeschränkung bedeutet, dass es zum Beispiel einen Single Malt Bourbon Whiskey nicht geben kann.
Ein weiterer Begriff, der immer wieder auftaucht, ist die Bezeichnung „Blended Whiskey“. Anders als man vielleicht vermuten würde, muss ein amerikanischer Blended Whiskey aus mindestens 20% Straight Whiskey bestehen. Ein Blended Whiskey, der zu mindestens 51% aus einem bestimmten Getreide besteht, zeigt dies auch im Namen (etwa „Rye“ by Roggen oder „Bourbon“ bei Mais).
Besondere Marken
Viele amerikanische Whiskeymarken sind weltweit bekannt. Zu den erfolgreichsten Unternehmen zählen Jack Daniel’s, Jim Beam, Four Roses Bourbon, Maker’s Mark, Koval und Cinnamon Ball (zuvor bekannt unter dem Namen Fireball). Dennoch gibt es dutzende weitere interessante Marken, die sich ein Whiskey-Fan nicht entgehen lassen sollte – darunter Palmetto Moonshine, John B. Stetson, Blanton’s, Midnight Moon und Ole Smoky. Stöbern Sie in unserem Shop, um noch mehr exklusive Marken zu entdecken!