Was ist der Unterschied zwischen Sherry und Portwein?
Die beiden Begriffe „Portwein“ und „Sherry“ werden oft im selben Zusammenhang verwendet. Ähnlich sind sich die beiden Arten tatsächlich, denn sowohl Sherry als auch Portwein werden auf der Basis von Wein erzeugt und bei der Herstellung mit zusätzlichem Alkohol angereichert.
Unter Portwein oder Port versteht man einen Süsswein, der aus dem Gebiet Alto Douro im Douro-Tal in Portugal stammt. In der Regel ist Portwein rot, es gibt allerdings auch einige weisse Portweine. Als Süsswein eignet sich Portwein etwa zum Dessert oder generell nach dem Essen.
Sherry hingegen stammt ursprünglich aus Spanien, genauer gesagt aus Andalusien und wird ausschliesslich aus weissen Trauben hergestellt. Vorwiegend wird für die Sherry-Herstellung die Rebsorte Palomino Fino verwendet.
Die Geschichte des Portweins
Mit der Ausbreitung der Römer kam der Weinbau nach Portugal. Es dauerte allerdings bis ins 13. Jahrhundert, bis das Duorotal für den Anbau von Wein genutzt wurde, trotzdem zeichnete sich die Wichtigkeit der Gegend für den Weinbau bald ab.
Die Engländer waren die ersten, die ein grosses Interesse an Wein aus Portugal entwickelten. In einem Handelsabkommen aus dem Jahr 1373 erlaubten die Engländer den Portugiesen das Fischen von Kabeljau vor der britischen Küste, solange diese dafür Wein mitbrachten.
Auch die schlechten Beziehungen zu Frankreich sorgten dafür, dass die Briten in den nachfolgenden Jahrhunderten vor allem in Spanien und Portugal nach Wein suchten. In einem portugiesischen Kloster fanden sie schliesslich einen Wein, der ihn besonders mundete: Der sogenannte Priest-Portwein überzeugte die Briten durch seine hohe Qualität und exquisite Süsse.
Wie wird Portwein hergestellt?
Die Trauben für die Portweinherstellung dürfen ausschliesslich aus Quintas (Weingütern) aus den drei Gebieten Baixo Corgo, Cima-Corgo und Douro Superior im Duoro-Tal stammen. Dabei sind etwa dreissig Sorten zugelassen, darunter Touriga Nacional, Touriga Francesca, Tinta Amarela, Tinto Cão und Tinta Roriz.
Was die Herstellung des Portweins im Vergleich zu anderen Weinen so besonders macht, ist das sogenannte Aufspritzen. Hierbei fügt man dem gärenden Most hochprozentigen, neutralen Alkohol hinzu, woraufhin sich der Gärprozess einstellt. Da die Gärung gestoppt wird, bevor der Zucker vergoren ist, fällt Portwein deutlich süsser aus.
Nach der Fermentation lagert Portwein in der Regel ein halbes Jahr im Duoro-Tal und danach mindestens zwei Jahre in grossen Holztanks.
Was macht den Sherry so besonders?
Für die Herstellung von Sherry wird vorwiegend die weisse Rebsorte Palomino Fino verwendet. Der aus diesen Trauben gewonnene Wein hat meist einen Alkoholgehalt von 11-13 % und wird nach der Gärung mit einfachem Branntwein aufgespritet. Anschliessend wird dieser bei etwa 17 Grad Celsius gelagert und kann danach auf unterschiedliche Art zum bekannten Sherry weiterverarbeitet werden.
Zum einen ist die Weiterverarbeitung zum Sherry mit dem sogenannten Solera-Verfahren möglich. Dabei werden nach alter Tradition mehrere Sherry-Fässer übereinandergestellt, anschliessend wird immer wieder junger Wein von oben nachgefüllt und nach und nach mit den sich weiter unten befindenden Jahrgängen vermischt. Heutzutage werden die Fässer bei der Sherry-Herstellung allerdings oftmals nicht mehr übereinandergestellt, sondern sind durch ein Schlauchsystem miteinander verbunden. Der Grundgedanke des Vermischens der unterschiedlichen Jahrgänge miteinander bleibt allerdings derselbe, wodurch auch der traditionelle Geschmack des Sherrys erhalten bleibt.
Ein anderes Sherry-Herstellungsverfahren ist das sogenannte Flor-Verfahren. Dieses wird vor allem für die Herstellung der beiden Sherry-Sorten Fino und Amontillo verwendet. Dabei werden die Sherry-Fässer nicht vollständig mit Wein gefüllt und das Fass offengelassen, sodass die Oberfläche des Weines mit Luft in Kontakt kommt. Dadurch bildet sich eine Hefeschicht, welche den Wein vor weiterem Kontakt mit der Luft verschliesst und dem Sherry dadurch ein besonderes Aroma verleiht.
Diese verschiedenen Herstellungsverfahren verleihen dem Sherry unterschiedliche Aromen. Grundsätzlich gilt: Je heller die Farbe, desto trockener ist der Sherry. Eine dunkle Farbe weisst hingegen auf ein sehr süsses Aroma des Sherrys hin.
Welche Arten von Portwein gibt es?
Es gibt nicht nur eine Art von Portwein. Stattdessen haben Sie die Wahl zwischen einer Reihe unterschiedlicher Portweintypen, die sich in Herstellung und Aroma unterscheiden:
- Ruby Port ist der Begriff für Portwein, der hauptsächlich in Flaschen reift.
- Den Begriff Tawny Port verwendet man für Portwein, der vor allem im Fass reifte.
- Bei einem Vintage Port handelt es sich um einen besonders hochwertigen Portwein, der aus einem einzelnen Jahrgang kreiert wurde.
- Eine Variation des Vintage Port ist der Late Bottled Vintage. Vor der Abfüllung reift dieser Portwein vier bis sechs Jahre im Fass.
- Wird ein Portwein aus weissen Trauben hergestellt, spricht man von einem White Port.
Welche besonderen Portweinmarken gibt es?
Das Duorotal bietet jede Menge besonderer Portweinmarken. Zu den Marken, die man sich nicht entgehen lassen sollte, zählen Graham’s, Sandeman, Ramos Pinto, Quinta do Noval, Kopke, Offley, Messias und Niepoort.
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