Was sind Single Malts?
Um als Single Malt zu gelten, muss ein Whisky zwei Voraussetzungen erfüllen: Zum einen darf als Getreide ausschliesslich Gerstenmalz verwendet werden, zum anderen darf der Malt nur aus einer Brennerei stammen. Im Gegensatz dazu steht der Blend, der ein Verschnitt aus Whiskys verschiedener Brennereien ist.
Warum sind Single Malts so besonders?
Blends, die aus den Whisky verschiedener Brennereien hergestellt werden, verlieren durch das Mischen oft an Charakter: Der Verschnitt kreiert einen Durchschnitt. Der Vorteil der Blends liegt für die Produzenten (und die Konsumenten) allerdings darin, dass sich Geruch und Geschmack jahrelang reproduzieren lassen.
Beim Single Malt ist das anders. Hier hinterlässt der Brennereicharakter sowie die Art und Länge der Lagerung deutliche Spuren. Daher können Single Malts oft sehr individuell und unterschiedlich ausfallen. Auch die Reproduktion ist nicht so einfach wie bei einem Blend. In der Regel muss man sich damit zufrieden geben, dass es einen Single Malt nur für einen gewissen Zeitraum gibt. Dies sorgt natürlich auch für ein viel exklusiveres Trinkerlebnis.
Wodurch unterscheiden sich Single Malt Whiskys?
Neben dem Alter des Whiskys, spielt auch die Herkunft eine Rolle. Ein Schweizer Whisky unterscheidet sich von einem Whisky aus Schottland. Ein Islay Whisky hat in der Regel andere Noten als ein Highland Single Malt. Doch auch die Art der Reifung hat eine grosse Auswirkungen auf den Geschmack. Wird ein Whisky in Eichenfässern gereift, die vorher mit Sherry, Portwein oder Bourbon befüllt waren, werden weitere Aromen freigesetzt, die zur Komplexität des Whiskys beitragen.
Was ist das sogenannte „Finishing“?
Whiskys tragen oft neben der Bezeichnungen wie „Single Malt“ oder „Pure Malt“ und dem Alter auch Informationen über die Art des sogenannten Finishings im Namen. Der Prozess des Finishings wird im Deutschen auch „Nachreifung“ genannt und bezeichnet eine zweite, oft kürzere Reifung nach der ersten, längeren Reifung. Während die erste Reifung meistens die Hauptnoten des Geschmacks bestimmt, sorgt die Nachreifung oft für eine zusätzliche Würze und die Intensivierung des Aromas.
Wie sollte man Single Malt Whiskys zu Hause lagern?
Whisky sollte immer stehend, dunkel, trocken und kühl gelagert werden. Wichtig ist, dass der Korken nicht in Berührung mit dem Whisky kommt, da jener den Whisky aromatisch färben könnte. Um den Malt vor dem Ausbleichen zu schützen, ist direktes Sonnenlicht zu vermeiden. Auch im Keller sollte die Flasche nicht ungeschützt lagern: Idealerweise sollte die Flasche luftdicht verpackt werden (etwa in eine Plastiktüte), denn dies schützt das Etikett vor Schimmel.
Ist der Whisky angebrochen, hält er sich in der Regel bis zu sechs Monate. Trotzdem ist es ratsam, die Spirituose zügig aufzubrauchen, denn die Entwicklung des Aromas ist unvorhersehbar. Da Gase in der Luft aktiv mit dem Whisky reagieren, verliert der Whisky nach längerer Lagerung oft an Aroma und wird weicher.
Wie sollte man Single Malt trinken?
Natürlich dürfen Sie Ihren Single Malt geniessen, wie es Ihnen beliebt, dennoch gibt es ein paar Empfehlungen zum perfekten Genuss: Während es z.B. durchaus gängig ist, einen Bourbon auf Eis zu servieren, ist dies bei Single Malts nicht der Fall. Durch den Genuss bei Zimmertemperatur kann sich das Aroma sowohl an Nase als auch Gaumen viel besser entfalten.
Ist der Whisky in Fassstärke abgefüllt, lohnt es sich, etwas Wasser (in Raumtemperatur) hinzuzugeben. Ansonsten kann es sein, dass das Alkoholaroma zu stark dominiert. Ideal zum Verdünnen sind besonders weiche Quellwasser.
Als Glas eignen sich vor allem Nosing- und Glencairn-Gläser. Ein Glas, das unten bauchig ausfällt und sich nach oben verjüngt sorgt dafür, das die Nase leichten Zugang zu den Aromen hat. Dies ist wichtig für den optimalen Genuss des Whiskys.
Gibt es auch Schweizer Single Malts?
In der Tat, die gibt es! Da es in der Schweiz allerdings bis 1999 verboten war, hochprozentige Getränke aus Getreide herzustellen, sind die meisten Schweizer Whiskys noch ziemlich jung. Wer seinen Single Malt Whisky aus einer Schweizer Traditionsbrennerei beziehen will, wird dennoch nicht enttäuscht. Sowohl die Brauerei Locher AG („Appenzeller Bier“) als auch Rugenbräu sind traditionelle Brauereien, die seit Jahren ihre eigenen Whiskyabfüllungen produzieren.
Welche Single Malt Marken sollte man kennen?
Die Liste an interessanten Single Malt Marken ist lange und vielfältig, dennoch haben wir hier eine kleine Auswahl getroffen:
An Cnoc ist bereits lange unter dem Namen Knockdhu bekannt und ist seit 1894 mit Unterbrechungen im Betrieb. Mit seinen traditionellen Produktionsmethoden stellt An Cnoc einen überraschend modernen Single Malt Whisky her – dies spiegelt sich auch im Design der Flasche und der Verpackungen wieder.
Bruichladdich ist mit seinem Sortiment hochinnovativ. Das Unternehmen hat sich mit seiner Octomore-Reihe einen Namen auf der ganzen Welt gemacht: So gab Bruichladdich in dieser Serie den Whisky mit dem höchsten Phenolanteil (169 ppm) heraus und übertraf den Rekord daraufhin selber noch einmal mit seinem Octomore 06.3, der 258 ppm enthält. Wer nicht ganz so wagemutig ist, findet im Sortiment von Bruichladdich auch andere Whiskys mit gemässigterem Aroma.
Laphroaig ist eine traditionelle Brennerei im Süden der schottischen Insel Islay. Diese Insel ist für Whisky mit hohem Torfgehalt, Seebrisen-Aromen und medizinischen Noten bekannt. Laphroaig nennt seinen Whisky selber “den aromatischsten aller Scotch Whiskys”. Die 10-jährige Abfüllung gehört zu den beliebtesten des Hauses und ist mit seinen 40- 43% der „schwächste“ Whisky des Sortiments.
Die Macallan-Brennerei geht bereits auf 1824 zurück und liegt im schottischen Craigellachie. Nach Glenfiddich und Glenlivet ist Macallan der grösste Single Malt Produzent Schottlands. Ursprünglich wurde Macallan Whisky ausschliesslich in Brandy de Jerez Fässern gereift. Mit seiner „Fine Oak“-Serie erweiterte The Macallan jedoch sein Sortiment und seine Reifungsmethoden: Diese Whiskys erhalten sowohl in Sherry- als auch in Bourbonfässern ihre Reife. Anders als die Whiskys von Laphroaig und Bruichladdich, bietet The Macallan eher leichte Aromen.
The Glenlivet gehört ohne Frage zu den traditionsreichsten Whiskys Schottlands. Das Unternehmen wird zu den Speyside Brennerein dazugezählt, und war die erste legale Brennerei innerhalb seiner Gemeinde. The Glenlivet ist ein besonders leicht-schmeckender Whisky, was an den laternenartig geformten, langen Brennblasen liegt. Diese sorgen auch für eine besondere Reinheit und eine gute Vermischung der Aromen. Vor allem der Glenlivet 12 Year Old ist sehr beliebt.
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