Gin Tonic-Liebhaber*innen haben es nicht einfach – nicht nur bei den Gins gibt es mittlerweile eine beträchtliche Anzahl an verschiedenen Marken und Sorten, auch beim Tonic Water, welches für den legendären Drink Gin Tonic verwendet wird, ist die Auswahl mittlerweile ziemlich unüberschaubar geworden: Fever-Tree, Fentimans und Thomas Henry sind nur einige der bekannten Tonic-Marken. Doch welches Tonic zu welchem Gin passt und nun die richtige Wahl ist, um mit Ihrem Lieblings-Gin zum Gin Tonic gemischt zu werden, erfahren Sie jetzt!
Ich habe für Sie verschiedene Gins und Tonic Waters und sowie verschiedene Gin Tonic Rezepte ausprobiert, um das Geheimnis der richtigen Kombination für den perfekten Gin Tonic zu knacken!
Dieses Wissen verhilft Ihnen dazu zum einen, den perfekten Gin Tonic zu kreieren und zum anderen können Sie damit bestimmt den einen oder anderen Gin-Experten in Ihrem Freundeskreis beeindrucken – das Lesen dieses Artikels wird sich also lohnen!
Welcher Gin eignet sich für Gin Tonic? Know your Gin!
In erster Linie ist es wichtig zu wissen, dass Gin nicht gleich Gin ist – es gibt so viele verschiedene Gins wie Sand am Meer. Nichtsdestotrotz schmeckt jeder anders, da sie alle unterschiedlich destilliert werden. Eine grundlegende Unterscheidung muss allerdings zwischen den folgenden drei Gin-Sorten gemacht werden:
Dry Gin
Ähnlich wie beim Wein bedeutet das "dry" im Namen, dass das Getränk das Gegenteil von süss ist. Dry Gin ist sicher ein guter Gin für Gin Tonic, da er eher herb ist und mit der Bitterkeit des Tonics – welche das Wasser übrigens von dem Inhaltsstoff Chinin hat – harmoniert.
Mein Tipp: Der Dry Gin ist der am häufigsten vertretene Gin und jeder einzelne wird mit verschiedenen Botanicals (Geschmacksgeber wie Kräuter, Pflanzen, etc.) destilliert. Am besten kosten Sie sich einfach einmal quer durch und sammeln verschiedenen Geschmackserfahrungen – je nach Geschmack, können Sie das Tonic für Ihren Gin Tonic anpassen.
London Dry Gin
Dass ein Dry Gin sich "London Dry Gin" nennen darf ist gar nicht so einfach, denn ein solcher Gin muss hohen Ansprüchen gerecht werden und erfüllt folgende Anforderungen: Er verfügt über eine natürliche, ausgeprägte Wachholdernote, alle Zutaten müssen pflanzlich sein, ohne Synthetik, wie Aromen oder Farbstoffe, Botanicals werden nur zu Beginn der Destillation hinzugefügt und die Spirituose wird wiederholt destilliert. Durch diesen Vorgang wird der Gin geschmacklich sehr vielfältig, weswegen das "perfekte" Tonic Water zur Kombination sehr schwierig zu bestimmen ist. Keine Sorge, Tipps folgen!
Sloe Gin
Dieser Gin ähnelt mit seiner Süsse und der tiefroten Farbe eher einem Likör als einem klassischen Gin. Als Basis und Geschmacksgeber wird die Schlehenfrucht (englisch "Sloe") verwendet – der Gin hat also nichts Langsames an sich, wie beim ersten Hinhören vielleicht anzunehmen ist. Im Gegensatz zu den bisher erwähnten trockenen Gin-Sorten, ist es die Süsse, welches dieses Getränk ausmacht. Deshalb wird der Sloe Gin im Winter gerne auch erwärmt und als Glühwein-Ersatz getrunken. Aber auch aus ihm kann ein leckerer Gin Tonic zubereitet werden: Zum Mixen lohnt es sich, ein sogenanntes Sloe Tonic zu verwenden. Den Grund erfahren Sie weiter unten.
Was macht ein gutes Tonic Water aus und wie finde ich das Richtige?
Ist Ihnen auch schon einmal aufgefallen, dass – genau wie bei den Gins – auch nicht alle Tonic Waters gleich schmecken? Man muss kein Profi sein, um die verschiedenen Geschmackseindrücke (bitter, zitronig frisch, fruchtig süss, würzig, floral) aus dem Wasser herauszuschmecken. Diese Geschmackseindrücke unterscheiden sich dadurch, wie viel Chinin im Wasser enthalten ist, ob es noch mit Aromen versetzt wurde oder mit Kräutern, Gewürzen oder anderen Botanicals gearbeitet wurde.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Menge an Kohlensäure, die die Spritzigkeit des Gin Tonics ausmacht.
Ein gutes Tonic Water ist also grundsätzlich daran zu erkennen, dass es nicht künstlich schmeckt und die Kohlensäure angenehm prickelt und lang anhält.
Das Regelwerk: Welches Tonic Water zu welchem Gin?
Das Wichtigste beim Mixen von Gin Tonics ist, darauf zu achten, den Geschmack, also die dominante Note des Gins, mit dem Wasser zu untermalen und nicht zu überdecken. Dafür eignen sich in erster Linie hochwertige, natürliche Tonics. Dazu meine Grundregeln:
- Vielschichtige Gins mixe ich für den Gin Tonic mit einem leichten Tonic ohne dominante Note, schwächeren Zitrus- und Bitternoten
- Klassische Gins werden mit einem bitter-herben, klassischen Water, bei dem das Chinin im Vordergrund steht zum Gin Tonic kombiniert
- Würzige, florale, fruchtige oder zitrische Tonics ergeben ein schönes Paar mit einem geschmacklich ähnlichen Gin oder einem "Allrounder"
Meine persönlichen Mixvorschläge für Gin Tonic
Gordons Sloe Gin mit dem Gents Sloe Tonic
Die Schlehe macht sich auch wunderbar als Zutat in einem Tonic Water und durch dieses gemeinsame Geschmacksmerkmal passt das Gents Sloe Tonic Water perfekt zum Gordons Sloe Gin für den Gin Tonic. Es unterstützt die Essenz des Gins und ergänzt ihn mit einer herben, Tonic-typischen Note. Es ist fruchtig-sauer und süsslich. Es sorgt dafür, dass der Gin Tonic durch die schon vorhandene Süsse des Gins nicht zu süss wird, da das Tonic von Gents einen reduzierten Zuckergehalt hat.
Elephant Gin mit Fentimans Botanical Tonic Water
Der Elephant Strengh Gin ist ein klassischer Gin mit dem Geschmack von typisch afrikanischen Botanicals wie Buchu, afrikanischem Wermut und frischen Äpfeln. Mit seiner "Elephant Strengh" (extra hoher Alkoholgehalt von 57 Promille) sorgt er für ein intensives Geschmackserlebnis im Gin Tonic– Nice to know: 15 % des Profites von Elephant Gin gehen an die Stiftungen «Big Life» und «Space for Elephants», zwei gemeinnützige afrikanische Stiftungen, welche ursprünglich sogar die Gründer der Marke dazu inspirierten, den Gin herzustellen. Somit trinken Sie also einen Gin Tonic für einen guten Zweck.
Andere Empfehlungen: Fentimans Tonic Water oder Fever-Tree Indian TonicDas passende Tonic dazu ist auf jeden Fall ein Leichtesleichtes, der Alkohol ist bei diesem Gin schon sehr dominant. Es sollte auch nicht zu fruchtig sein, denn auch das würde den Geschmack verfälschen – das Fentimans Botanicals Tonic ist eine geschmacklich spannende Ergänzung.
Brokers London Dry Gin mit dem Tonic Water von Le Tribute
Andere Empfehlungen: Tom Henry, Fever-Tree Tonic, GentsLe Tribute ergänzt mit seiner dezenten Bitternote und leichten Zitrusnote die würzige Süsse des Gins. Das Rosmarinaroma verleiht der Kombination noch eine zusätzliche Spezialität. Alternativ lässt sich dieser Gin auch mit einem klassischen trockenen Tonic verfeinern.Der Brokers London Dry Gin vereint ein klares Aroma mit einer spannend cremigen Struktur. In ihm schlummern Noten von Botanicals wie Orangenschale und Wacholderbeeren, die einem beim Trinken des Gin Tonic den Gaumen erfüllen. Zudem lassen sich würzige Muskatnuss und Süssholz herausschmecken.
Mein persönlicher Tipp/Produktvorschlag zu fast jedem Gin: Fever-Tree gelb, ein Allrounder, trocken und gut, um jeden Gin zu untermalen, denn dieses Tonic Water ist auch nicht zu dominant.
Fazit
Es besteht eine riesige Auswahl an Gins und Tonics. Achten Sie darauf, dass sich die Kombinationen sich unterstützen, nicht konkurrieren. Experimentieren Sie selbst, was Ihnen am besten schmeckt – wenn Sie sich an den einen oder anderen oben erwähnten Grundsatz halten, kann nichts schief gehen bei Ihrem perfekten Gin Tonic – also nur noch mixen, garnieren und geniessen!
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