Wussten Sie, dass Schottland als Ursprungsland des Whiskys pro Sekunde 42 Flaschen der Spirituose exportiert? Noch mehr Wissenswertes und unsere beliebtesten Whisky Sorten sowie Kenner-Tipps rund um den Whisky gibt’s hier.
Das Wort Whisky kommt von "uisge beatha" (schottisch-gälisch resp. irisch "uisce"), was übersetzt "Lebenswasser" bedeutet. Doch so heisst es nicht umsonst. Whisky hat eine lange Tradition hinter sich und ist ein komplexes Getränk.
Egal wie getrunken, ob pur oder als Drink, die Kult-Spirituose schmeckt einfach - und das lange nicht nur den Gentlemen. Im Grundsatz ist jede Whisky Sorte gleich: der Whisky wird durch die Destillation von Getreidemaische hergestellt und im Holzfass gereift. Doch die Aromen Vielfalt ist beinahe grenzenlos – von Blumenwiese über Früchte oder Torf - jeder Whisky schmeckt anders. Das wichtigste Know-How über die Unterschiede und die verschiedenen Whiskys, sowie einige Tipps für den Whiskygenuss erhalten Sie hier.
Whisky oder Whiskey – Das ist der Unterschied
Handelt es sich hier um einen Rechtschreibfehler? Dass dem ganz und gar nicht so ist, fand ich heraus, als ich begann, selbst Whisky zu trinken und darüber zu recherchieren. Die Schreibweise des Wortes hängt ganz davon ab, von wo der Brand kommt. "Whisky" sagt man beispielsweise in Schottland, Kanada und Japan, während ein amerikanischer oder irischer "Whiskey" über den zusätzlichen Buchstaben verfügt – ursprünglich galt der Buchstabe als Differenzierung vom schottischen Whisky.
Whisky Länder
Nicht nur die Schreibweise macht den Unterschied. "Whisky" und "Whiskey" trennt im wahrsten Sinne des Wortes nur ein “e”. Die Sache ist aber doch nicht ganz so einfach. Woher der Whisky stammt, macht nicht nur bei der Namengebung einen grossen Unterschied.
Der Scotch
Schottischer Whisky bzw. Scotch ist als "Original" der Whiskys weltweit beliebt. Der Scotch Whisky wird aktuell in 111 schottischen Destillerien hergestellt. Mit den klangvollen Namen seiner Geburtsorte wie Auchentoshan, Glen Moray und Highland Park lockt er ein grosses Publikum an. Diese sind nur drei der 111 Destillerien, denen die Whiskys ihren individuellen Geschmack zu verdanken haben. Der Ort, an denen eine Destillerie steht, prägt die speziellen Aromen, welche die Whiskys ausmachen. So schmeckt beispielsweise Whiskys aus Islay – einer westschottischen Insel - wunderbar rauchig, scharf und wenn man ganz genau schmeckt, ein wenig nach Seetang. Single Malts aus den Highlands sind dagegen herrlich würzig und blumig. Original wurde der schottische Whisky früher über offenem Torffeuer gebrannt, weswegen er einen signifikanten torfigen und rauchigen Geschmack erhielt.
Irish Whisky
Der Irish Whisky macht dem Scotch den Titel des "ersten Whiskys" schon lange streitig. Wer nun tatsächlich der Erfinder des Getränks ist, ist bis heute nicht geklärt. Seinen besonderen Geschmack erhält er vor allem durch das Verwenden von gemälzter und ungemälzter Gerste. Er wird häufig in Sherry- oder Madeira Fässern gelagert und kann dabei den feinen Geschmack von Orange aufnehmen, was ihn zu einem wahren Erlebnis verschiedener Aromen macht.
USA / Kanada
Amerikanischer Whiskey ist etwas komplett Anderes. Die Amerikaner übernahmen früh das Handwerk der Whiskey-Brennerei, jedoch haben sie die Vorliebe, anstatt Gerste andere Getreide wie Mais zu verwenden. Dieser ist nur einer der Einflussfaktoren, welche amerikanischen Whiskey so speziell machen. Ein anderer ist beispielsweise die Qualität des Holzes der Fässer.
Es lohnt sich, den kanadischen Crown Royal Fine de Luxe Canadian Whisky zu probieren. Dieser wurde extra für einen hohen Staatsbesuch kreiert und überzeugt seit da mit seiner cremigen Würzigkeit nicht nur Staatsoberhäupter, sondern auch uns.
Japan
Japan und Whisky? Wenn Sie jetzt denken, dass das doch eigentlich gar nicht passt, dann geht es ihnen wie mir zu Beginn. Doch lassen Sie sich nicht täuschen, der japanische Whisky kann was!
Die Whiskybrennerei schaffte es im 19. Jahrhundert mit dem erfolgreichen Brenner Masataka Taketsuru nach Japan, wo er mit seinem Unternehmen Yamazaki resp. Suntory den ersten japanischen Whisky brannte. Der japanische Whisky sollte zu den traditionellen japanischen Gerichten passen und ist deshalb, wie die japanische Küche, sehr variantenreich.
Heute sind die Japaner leidenschaftliche Whiskytrinker, so liegt der Verbrauch pro Kopf in Japan deutlich höher als in den USA. Und auch in der Produktion der Spirituose zählt Japan mittlerweile zu den führenden Ländern – japanischer Whisky mit seinen fruchtigen und floralen Aromen ist inzwischen nicht mehr wegzudenken. Was den japanischen Whisky ausmacht ist vor allem der süss-pfeffriger Geschmack der Mizunara Eiche, welchen der Whisky durch die lange Lagerung in den Eichenfässern annimmt.
Mein Tipp: der erste japanische Whisky, der es über die Landesgrenzen schaffte: Suntory Yamazaki 12 Years Old Single Malt Whisky, vol. 43%, 70cl mit Etui
Schweiz
Ein Whisky aus der Schweiz ist eine wahre Seltenheit. Die Geschichte eines der bekannten Whiskys aus unserem schönen Land beginnt nach der Aufhebung des Verbots Spirituosenherstellung aus Getreide. Braumeister Karl Locher, bekannt für seine kreativen Biersorten, beginnt mit der Herstellung des Säntis Malt in geschichtsträchtigen Bierfässern und mit Verwendung von Quellwasser aus dem Alpstein. Brauerei Locher war die erste Whisky-Brauerei und zählt immer noch zu den besten.
Wie auch die Bergwelt um den Säntis ist der Whisky unglaublich rein, würzig, blumig und zugleich etwas rauchig und mysteriös – ein erstaunliches Aroma.
Whisky Herstellung
Nicht nur nach dem Herkunftsland, sondern auch nach der Art der Herstellung und des unterschiedlichen, verwendeten Getreides kann man verschiedenen Whisky Sorten unterschieden. Hier finden Sie die wichtigsten Unterschiede, da ist bestimmt für jeden Geschmack etwas dabei.
Blended
Wie es das englische Wort – to blend (dt.vermischen) – schon sagt, ist ein Blend eine Mischung von mehreren (meist 15 bis 40) verschiedenen Whisky Sorten aus unterschiedlichen Getreidesorten und Destillerien. Der Vorteil eines Blends ist, dass durch die Varietät der verschiedenen Aromen ein extrem vielschichtiger Whisky entstehen kann. Der Blend wird gemischt und danach noch eine gewisse Zeit in Fässern gelagert, damit sich die Aromen optimal vermischen können.
Die wichtigste Komponente ist hierbei der Brennmeister selber: Das schwierige am Blenden ist, dass der Blend auch unter Verwendung von verschiedenen Zutaten gleich bleibt – deswegen verlangt das Handwerk des Blendens jahrelange Erfahrung und beste Kenntnis der Zutaten und deren Qualität. Sehr beliebt und bekannt ist schottischer Blend Whisky, wie Ballantines, Famous Grouse und Chivas Regal.
Single Malt
Im Gegensatz zu einem geblendeten Whisky ist ein Single-Malt Whisky das unverschnittene Produkt der Destillation mit einem Getreide einer einzelnen Destillerie mit ihren ganz eigenen, traditionellen Charakter- und Geschmacksnoten. Da sie sehr lange – oft ein Jahrzehnt oder länger – gelagert werden, sind sie geschmacklich sehr intensiv.
Bourbon
Der Bourbon ist eine eher süsse Whiskysorte. Er wird zu 92% im US-Bundesstaat Kentucky gebrannt. Zum Brennen wird Mais verwendet- in den USA auch Sweet Corn genannt - was dem Bourbon eine süssliche Note verleiht.
Tennessee
Ein Tennessee Whiskey ist eine spezielle Art von Bourbon Whiskey, der im US-Bundesstaat Tennessee hergestellt worden ist und den sogenannten Lincoln County Process – eine Filtration durch Holzkohle – durchlaufen hat. Der meistverkaufte Whiskey der USA, Jack Daniel’s, ist ein Tennessee Whiskey.
Grain & Rye
Hier trennt sich wortwörtlich die Spreu vom Weizen: nicht viele kennen Grain Whisky, er wird meistens nur zum Blenden verwendet und war in den letzten Jahren nicht sehr bekannt, wird aber oft unterschätzt. Im Gegensatz zu seinem Malt-Kollegen besteht er nicht aus gemälzter Gerste, sondern aus allen möglichen Getreiden wie Weizen, Roggen oder Hafer. Aktuell erlebt Grain Whisky ein Comeback und das aus gutem Grund: Sie werden überall auf der Welt hergestellt und so divers wie er sich anhört schmeckt er auch!
Fazit: Am besten probieren Sie sich durch unsere verschiedenen Whisky Sorten und werden selbst zum Profi!
Meine persönlichen Trinktipps:
Whisky On The Rocks
Mit 2-3 Eiswürfeln oder Whiskysteinen schmeckt der pure Whisky am besten!
Old Fashioned – Der Urvater alles Cocktails
Mit etwas Zuckersirup, Orange, einem Spritzer Angostura Bitter und etwas Eis – Ein Klassiker, voller Genuss!
